Anzucht
Die allgemeinen Infos zu den Themen Aussaat/Pikieren/Abhärten/Auspflanzen/Düngen habe ich ja schon unter dem Menüpunkt „Aussaat/Anzucht“ beschrieben, daher werde ich dazu hier nicht mehr zu jedem Thema ins Detail gehen. Gartenanfänger sollten also zunächst dort nachlesen, bevor sie auf dieser Seite weiterlesen.
Der beste Aussaatzeitpunkt für Tomaten liegt in unseren Breitengraden bei Mitte März – Ende März. Wer in diesem Zeitraum aussät, kann die Pflanzen nach den Eisheiligen im Mai endgültig auspflanzen und von den frühen Sorten schon ab Anfang Juli ernten. Aber auch eine Aussaat nach dem genannten Zeitraum ist noch möglich, ich habe schon mehrmals Anfang/Mitte April noch gesät, denn da um die Zeit das Wetter erfahrungsgemäß besser ist als im März, holen die Pflänzchen das „verlorene“ Wachstum sehr schnell nach.
Ich würde nicht vor Mitte März mit der Aussaat beginnen, es sei denn, man verfügt über ein beheizbares Gewächshaus. Die Pflanzen wachsen einem in der Wohnung/dem Haus sonst „über den Kopf“, und man kann sie nicht auspflanzen, weil bis Mitte Mai immer noch Fröste drohen. Ein Frost reicht, und die Tomatenjungpflanzen erleiden entweder den sofortigen Kältetod oder zumindest einen wochenlangen Wachstumsstopp!
Wenn es also Mitte März ist und es losgehen kann, benötigen wir folgende Utensilien:
– Aussaattöpfe oder Saatschalen oder Zimmergewächshaus/-häuser (wer keine
Zimmergewächshäuser benutzt, sollte sich noch Frischhaltefolie besorgen, um damit die
Aussaattöpfe und/oder Saatschalen bis zur Keimung abzudecken)
– Anzuchterde und/oder Perlite (ich mische 50% Anzuchterde mit 50% Perlite, damit das
Substrat schön luftig und locker ist)
– Sprühflasche mit Wasser (lauwarm)
– Bleistift o.ä. zum Setzen der Saatlöcher und Beschriften der Etiketten
– Etiketten, Aufkleber o.ä. zum Beschriften (Sortenname)
– und natürlich Tomatensamen 😉
Die Aussaatbehältnisse sollten desinfiziert werden (heißes Wasser, Essiglösung o.ä.) und die Hände gewaschen und fettfrei sein. Zunächst sollte das Perlite gesiebt werden, damit keine feinen Staubpartikel unser Substrat verschlämmen können. Ich laufe dazu meist mit meinem Sieb in der Hand über unseren Rasen – der freut sich, wenn er auf diese Weise auch in den Genuss von Perlite kommt 😉 Ist dies erledigt, wird die Anzuchterde mit dem Perlite vermischt, die Saatschalen locker mit dem Substrat gefüllt und die Oberfläche geglättet (die Substratmischung bitte NICHT festdrücken, das verzögert/verhindert die Keimung der Samen, sie haben es dann zu schwer, sich nach oben durchzuschieben). Anschließend geht es ans Saatlöcher stechen – Tomatensamen sollten 0,5 – 1 cm tief gesät werden (Dunkelkeimer). Ich nutze mehrere Zimmergewächshäuser, da ich in der Regel um die 30-40 verschiedene Tomatensorten in Reihen zu je 7 Korn/Sorte säe.
Wer die Mühe nicht scheut, kann die Samen zuvor beizen. Ich habe es in diesem Jahr (2015) zum ersten Mal gemacht und zwar mit Humofix von der Abtei Fulda. Es besteht aus 5 verschiedenen Heilkräutern, Eichenrinde, Honig und Milchzucker und dient sowohl als Beizmittel, Kompost-Beschleuniger und als Dünger für Blumen. Da ich einige sehr alte Samen aussäen wollte um eine sichere Keimung zu erreichen (ich brauche neue, frische Samen für mein Samenarchiv und daher natürlich erstmal Pflanzen) und die Sorten vor möglichen Auflaufkrankheiten schützen wollte, habe ich zu dieser Maßnahme gegriffen, die allerdings sehr viel Zeit erfordert. Das Pulver wird nämlich in Wasser gegeben, muss 5-6 Std. stehengelassen werden (ab und zu umrühren), dann kommen die Samen hinein und müssen anschließend eine Stunde darin quellen (dies gilt für Tomatensamen, bei anderem Gemüse o.ä. bitte die jeweilige Anleitung auf dem Tütchen befolgen). Danach legt man die Samen auf ein Stück Küchenkrepp o.ä. und lässt sie dort noch einmal 2-3 Std. liegen, bevor sie ausgesät werden können.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tomatensamen normalerweise viele Jahre keimfähig bleiben (teilweise 10-15 J.!) und sie eine hohe Keimrate haben. Daher empfehle ich, pro Saatloch nur einen Samen auszusäen. Ich neige wider besseres Wissen leider oft dazu, doch zwei Samenkörner/Saatloch zu säen und sitze am Ende dann mit noch mehr Pflanzen als geplant da – glücklicherweise mangelt es mir nicht an Abnehmern, denn wenn ich eines nicht mag, dann ist es das Wegwerfen gesunder Jungpflanzen! Anfangs habe ich sogar kränkliche und/oder verkümmerte Pflänzchen behalten und geglaubt, ich könne sie aufpäppeln, aber weit gefehlt! Ich musste ganz klar feststellen, dass es sich wirklich nicht lohnt. Im schlimmsten Fall haben sie eine ansteckende Krankheit oder einen Pilz und „verseuchen“ die gesunden, kräftigen Pflanzen. Hier bitte nicht zögern, die „schlechten“ Sämlinge auszusortieren und zu vernichten.
Und jetzt ab in die Erde mit den Samenkörnern, und auch das Beschriften der Saatbehälter nicht vergessen! Zum Beschriften von Stecketiketten, Aufklebern usw. eignet sich ein Bleistift am besten, da dieser nicht verblasst und sich auch nicht durch Wasser (Sprühflasche!) abwaschen lässt. Ich habe einmal einen wasserfesten Stift genommen und am Ende konnte ich nicht mehr erkennen, was ich eigentlich geschrieben hatte…sehr ärgerlich! Nachdem nun alle Samenkörner an den ihnen zugedachten Stellen ausgesät wurden, werden sie mit Substrat bedeckt (auch hier nur vorsichtig andrücken) und das Ganze mithilfe der Sprühflasche ordentlich mit lauwarmem Wasser eingenebelt. Jetzt kann die Folie über die Behältnisse gelegt bzw. das Dach des Zimmergewächshauses aufgesetzt werden. Die ideale Keimtemperatur von Tomaten beträgt 22-26°C, die Keimdauer liegt meist bei ca. einer Woche (frische Samen können bereits nach 3-4 Tagen als Keimling auftauchen, ältere brauchen auch mal bis zu 2 Wochen). Ich stelle die Zimmergewächshäuser bis zur Keimung der ersten Pflänzchen an die voll aufgedrehte Heizung. Sehr wichtig ist, dass man die Samen-Behausungen täglich lüftet, damit kein Schimmel entsteht und 2x täglich kontrolliert, ob schon Keimlinge zu sehen sind. Sobald sie nämlich das Licht „suchen“ müssen, schießen/vergeilen sie ruckzuck (das bedeutet, dass sie lange, glasige, instabile Stängelchen bekommen – diese Pflanzen bleiben meist kränklich oder fallen einfach um). Sind die ersten Sämlinge erschienen, wird es also umgehend Zeit, sie zu beleuchten. Die besten Jungpflanzen erhält man, wenn man sie zusätzlich 12 Std./Tag beleuchtet. Ich stelle sie an ein Südfenster unter selbstgebaute Apparaturen mit je zwei 36W-Leuchtstoffröhren (Pflanzlichtröhren mit hellweißem, leicht blaustichigem Farbspektrum).
Auch, wenn erst ein paar Keimlinge erschienen sind, muss die Folie/der Deckel des GW abgenommen, beleuchtet und möglichst die Temperatur abgesenkt werden. In der einschlägigen Literatur findet man häufig die Angabe, die Pflänzchen bei 15-18°C zu halten, was aber bei mir so nicht machbar ist. Auch ist es meiner Meinung und Erfahrung nach kein Problem, sie einer Temperatur von bis zu 24-25°C auszusetzen, so lange sie genug Licht bekommen. Ich habe es bereits im Menüpunkt „Aussaat/Anzucht“ erwähnt, möchte es aber, da es enorm wichtig ist, noch einmal betonen: je wärmer, desto heller muss es sein! Mit dem Sonnenlicht sollte man allerdings anfangs sehr vorsichtig sein, denn unsere gerade erst geschlüpften Keimlinge sind noch nicht in der Lage, mit einer grell scheinenden Sonne zurechtzukommen und bekommen sehr schnell Verbrennungen, die in diesem frühen Stadium meist tödlich für sie enden. Verbrennungen erkennt man an weißen, pergamentartigen Blättern (siehe auch unter dem Menüpunkt Tomaten: Krankheiten/physiologische Störungen/Schädlinge).
Noch eine Wiederholung, weil mindestens genauso wichtig: bitte unbedingt immer nur spärlich gießen und nicht zu früh düngen! Ein Zuviel an Stickstoff sorgt ebenso für das Schießen/Vergeilen der Keimlinge wie zu viel Wärme und zu wenig Licht. Überdüngte Pflänzchen erkennt man lila verfärbten Blattunterseiten. Immer erst gießen, wenn die oberste Schicht des Substrats trocken ist. Es macht nichts, wenn die Keimlinge durch zu wenig Wasser etwas schlapp werden, sobald sie gegossen werden (auch in so einem Fall bitte nur mäßig gießen!), erholen sie sich nahezu sofort. Man kann Pflanzen mit der Wassergabe sowohl erziehen als auch verziehen, d.h.: die Pflanzen „lernen“, mit der gegebenen Wassermenge auszukommen, auch, wenn es recht wenig ist. Genauso „verlernen“ sie dies, wenn sie immer genug Wasser zur Verfügung haben und verzeihen es einem dann irgendwann nicht mehr, wenn man plötzlich, aus welchem Grund auch immer, weniger gießt – dann ist der Fruchtansatz geringer, das Wachstum langsamer etc. Das Wurzelwerk entwickelt sich umso kompakter, je mehr es auf der „Suche“ nach Wasser und Nahrung ist. Und ein umfangreiches, kompaktes Wurzelwerk ist enorm wichtig für die spätere Versorgung der erwachsenen Pflanze und ihrer Früchte! Ein weiterer Nachteil des zu viel Gießens ist, dass sich so leichter Pilze (Fäulnis usw.) einschleichen können. Was man geben kann, sobald die ersten Keimlinge erschienen sind, sind Kräutertees, Ackerschachtelhalmbrühe oder Algan (Neudorff, Wurzelaktivator und Pflanzenstärkungsmittel auf Algenbasis). Regelmäßiges, sanftes Streichen mit der (gewaschenen) Handfläche über die Keimlinge bringt stärkere Pflanzen hervor.
Spätestens zwei Wochen nach der Aussaat sollten alle Keimlinge aus dem Substrat gucken 😉 Wer jetzt noch nicht zu sehen ist, keimt meist auch nicht mehr. Kleine Ausfälle sind völlig normal, die Samen könnten „taub“, zu alt etc. sein, man steckt ja auch bei allergrößter Sorgfalt nicht drin 😉
Jetzt sollten wir uns auf das nächste Ereignis vorbereiten: das Pikieren (auch hier noch einmal der Verweis auf den Menüpunkt „Aussaat/Anzucht“ zur näheren Erläuterung). Wenn das erste „richtige“ Blattpaar vorhanden ist, kann es losgehen. Damit sind nicht die Keimblätter, also die allerersten Blätter einer Pflanze gemeint, sondern das darauffolgende Blattpaar, das auch bereits so aussieht wie Tomatenblätter nun mal aussehen.
Als Substrat nehme ich auch hier eine Mischung aus Anzuchterde mit Perlite. Jetzt schon aufgedüngte Erde zu nehmen, ist keine gute Idee, denn wir wollen ja ein ausgeprägtes Wurzelwerk – düngt man ständig, bildet die Pflanze kein großes, kompaktes aus, da die Nährstoffe ja problemlos in die Pflanze gezogen werden können. Es reicht, wenn man die Pflänzchen einzeln in 9er-Töpfe setzt, bis sie endgültig ausgepflanzt werden. Ein Wurzelbad in Ackerschachtelhalmbrühe vor dem Einpflanzen tut den Kleinen übrigens auch sehr gut, genauso wie das anschließende Gießen mit besagter Brühe oder Algan. Man kann die Wurzeln auch um ein Drittel einkürzen (abzupfen oder mit den Nägeln abkneifen), was das Wurzelwachstum anregt.
Die feinen Wurzelchen sollten in der Erde nicht geknickt werden, denn dann könnten sie faulen. Vorsicht bei dunklen Wurzeln, diese sind bereits faulig. Gesunde Wurzeln sind hell bzw. weiß. Ebenso sollte man die Keimlinge möglichst tief, bis zu den Keimblättern, einpflanzen, an den Stielchen bilden sich bei Tomaten nämlich dann noch zusätzliche Wurzeln (sog. „Adventivwurzeln“). Der Durchmesser des Pflanzloches sollte breiter sein als das Wurzelwerk. Nach dem Vereinzeln (= Pikieren) wird also einmal angegossen und die Pflanzen für die nächsten Tage kühl und schattig (damit ist direkte Sonneneinstrahlung gemeint, die es zu verhindern gilt) gehalten. Das Pikieren hat sie etwas geschwächt, und deshalb vertragen sie erst einmal keine Sonne und erst recht keine große Wärme (16-18° wären optimal, leider bei mir nicht möglich, was aber bisher nie geschadet hat). Natürlich benötigen sie weiterhin Licht, aber mit o.g. 36W Leuchtstoffröhren kommen sie auch nach dem Pikieren weiterhin gut zurecht. Wer keine zusätzliche Beleuchtung nutzt, sollte die Pflänzchen nach dem Pikieren vorübergehend an ein West- oder Ostfenster stellen. Gegossen werden sie so lange nicht, bis die Substratoberfläche wieder trocken ist. Sobald man sieht, dass die Pflänzchen gut angewachsen sind, kann das erste Mal etwas Dünger gegeben werden. Ich benutze keinen Kunstdünger, sondern nehme den organischen Tomatendünger von Neudorff (flüssig). Diesen bitte nur verwenden, wenn man seine Pflanzen in Erde bzw. teilweise in Erde aufzieht – auf reinem Perlite oder Seramis kann er leider nicht wirken, da die sich in der Erde befindlichen Mikroorganismen zur Verwertung des Düngers nötig sind.
Notfallmaßnahme für geschossene/vergeilte Keimlinge: sollte dies passiert sein, am besten neu aussäen (ohne Probleme bis Ende April möglich!). Ist es dafür schon zu spät, ist es ratsam, die Pflänzchen umgehend zu pikieren und unbedingt bis zu den Keimblättern einzupfanzen. Danach sehr hell stellen (auf keinen Fall zu warm!), am besten auch zusätzlich beleuchten. Da Tomaten nicht auf einen Tag-/Nachtrhythmus angewiesen sind, können sie 24 Std. beleuchtet werden. Die Keimlinge stärkt man am besten mit einer regelmäßigen Ackerschachtelhalmbrühen-Gabe (ruhig wöchentlich), auf keinen Fall stickstoffbetonten Dünger geben!
Sind alle Keimlinge pikiert und haben es gut überstanden, ist das schon die halbe Miete. Jetzt muss man nur noch darauf achten, dass sie möglichst hell stehen, nicht „totgegossen“, nicht zu viel gedüngt und nicht zu warm gehalten werden (Kräutertees und/oder verdünnte Brühen dürfen sie natürlich bekommen). Nochmal zu der idealen Temperatur: man sollte sie aus dem Grund bei 16-18°C halten (nach dem Pikieren), weil sie dann langsamer und damit kräftiger wachsen. Dies birgt aber gleichzeitig auch Gefahren in sich, und zwar die der Anfälligkeit für Pilze & Co. Die Luftfeuchtigkeit darf keinesfalls zu hoch sein, und ich finde es schwierig, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Ich persönlich ziehe meine Pflanzen lieber schneller hoch, als dass ich sie dem Risiko einer Pilzinfektion o.ä. aussetze und halte die Temperatur daher eher bei um die 22-24°C.
Wenn das Wetter mitspielt, es weder friert, regnet noch stark weht, kann und sollte mit der Abhärtung der Pflanzen begonnen werden. Bitte anfangs nur kurzzeitig und nicht in die pralle Sonne stellen! Der Zeitrahmen kann täglich etwas ausgeweitet werden, und nach ein paar Tagen der Gewöhnung vertragen die Pflanzen auch direktes Sonnenlicht.
Mitte/Ende Mai (nach den Eisheiligen) können die Tomatenpflanzen endgültig ausgepflanzt werden. Die Pflanzen werden erneut so tief wie möglich gepflanzt, die Keimblätter können entfernt werden, und die Pflanze darf bis zu den ersten Blättern im Boden verschwinden (>fördert weiterhin das verzweigte Wurzelwachstum). Am Fuße der Pflanze grabe ich leicht schräg zum Stamm den kleinen Topf, in dem die Jungpflanze herangezogen wurde, ein. Nur darüber gebe ich den Pflanzen Wasser, Brühen usw. Der Grund ist folgender: Der Stamm der Pflanze bleibt trocken, ebenso die Erdoberfläche. Keime, Pilze o.ä. können beim Gießen nicht durch hoch spritzendes Wasser an die Pflanze gelangen.
Der Abstand von einer Pflanze zur nächsten sollte mind. 50cm betragen. Die Tomaten sollten windgeschützt stehen. Entweder setzt man sie ins Freiland, in ein Gewächshaus oder unter ein Dach. Plastikhüllen, in die man die Tomatenpflanzen stecken kann als Schutz vor Feuchtigkeit, sind Blödsinn. Die Pflanzen „schwitzen“ darunter erst recht und können nicht schnell genug abtrocknen, was die Gefahr einer Pilzinfektion drastisch erhöht statt sie zu bannen! Optimal wäre ein Dach, da Tomaten es schön luftig mögen – ich pflanze sie allerdings sowohl unter Dächer als auch ins Gewächshaus (die Fenster und die Tür sind wegen der besseren Belüftung stets geöffnet). In Kübel (mind. 10 L Fassungsvermögen, besser sind 12 L) kann man Tomatenpflanzen problemlos setzen, auch das praktiziere ich seit Jahren erfolgreich. Wer es ganz perfekt machen will, legt ganz unten in die Kübel größere Kieselsteine als Drainage. Bitte keine Kübel, Wannen etc. aus recyceltem Kunststoff nehmen (wie z.B. Maurerkübel usw.), wir wollen ja unsere späteren Früchte essen und uns nicht daran vergiften 😉 Die genannten Kübel sind ganz klar am „verbrannten“ Geruch zu erkennen und taugen zwar als Blumenkübel, jedoch nicht für Pflanzen, deren Früchte bzw. Pflanzenteile gegessen werden sollen.
Es ist mir hier bei uns im hohen, regnerischen Norden übrigens noch nie gelungen, Freilandtomaten gesund durch die Saison zu bringen. Im Gegenteil, nach ein paar Regentagen waren sie schon früh mit der Kraut- und Braunfäule infiziert und haben natürlich über Sporen auch meine geschützten Pflanzen angesteckt. Seitdem gibt’s bei mir keine Freilandtomaten mehr. Wer z.B. in der Nähe des Kaiserstuhls wohnt, kann es allerdings durchaus wagen!
Das Auspflanzen sollte nicht an einem heißen Tag in der prallen Sonne erfolgen – entweder gegen Abend, wenn es etwas kühler ist und die Sonne nicht so „knallt“ oder am frühen Morgen. Am liebsten mögen Tomaten Kompost, also entweder eigenen Kompost verwenden oder welchen kaufen. Blumenerde empfehle ich nicht, denn sie ist einfach viel zu stark gedüngt. Bitte keinen Dünger gleichzeitig bei der Pflanzung ausbringen (wie es leider häufig empfohlen wird), denn wir wollen immer noch, dass sich zuerst die Wurzeln weiter entwickeln. Bekommen die Pflanzen gleich bei der Pflanzung hochkonzentrierten, stickstoffbetonten Dünger, schießen sie los wie verrückt, bilden jede Menge Blattwerk aber kaum Früchte (man sagt dazu auch: „sie schießen ins Kraut“). Die Außentemperaturen sollten möglichst nicht unter 10°C fallen, kurzzeitig ist dies zwar nicht schlimm, aber wenn es unter 5°C geht, besteht die Gefahr eines Wachstumsstopps.
Alles weitere, was man zur Pflege der Tomatenpflanzen beachten muss (Ausgeizen usw.), ist unter dem Menüpunkt „Pflege“ zu finden.