


Da Gurken, Zucchini, Melonen und Kürbisse zu derselben Familie, nämlich den „Kürbisgewächsen“, gehören, habe ich sie auch alle auf dieser Seite zusammengefasst. Sie haben dieselben Ansprüche und „funktionieren“ gleich. Was die Aussaat bzw. Anzucht angeht, gilt –bis auf wenige Ausnahmen- für Gurken & Co. grundsätzlich dasselbe wie unter dem Menüpunkt „Aussaat/Anzucht“ beschrieben.
Der Aussaatzeitpunkt sollte später als bei den Paprika und Tomaten liegen, denn die Kürbisgewächse wachsen sehr schnell und sind dann kaum noch auf der Fensterbank im Haus zu bändigen. Ich säe sie meist Mitte – Ende April (die Keimtemperatur sollte bei mind. 20°C liegen – ist sie höher, erfolgt die Keimung früher). Auf keinen Fall dürfen sie zu früh ins Freiland bzw. ins (unbeheizte) Gewächshaus, denn sie sind extrem anfällig für Kälte und Wind. Wo Tomaten und sogar Paprika Zugluft noch eher verzeihen, ist eine Gurkenpflanze ziemlich schnell „hin“, wenn der Wind zu stark weht. Ich lese immer wieder, dass man die Wurzeln beim Pikieren im Gegensatz zu denen von Tomaten und Paprika keinesfalls beschädigen soll/darf – das kann ich aber nicht bestätigen. Ich habe noch nie Probleme gehabt, auch wenn die Wurzeln stark gekürzt wurden oder sie sogar versehentlich halb abgerissen wurden. Ehrlich gesagt habe ich meine Kürbisgewächse immer ziemlich stiefmütterlich behandelt – ich säe sie nach Sorten sortiert in jeweils einen Behälter, pikiere sie nicht immer, sondern grabe sie einfach mit den Fingern heraus und pflanze sie an ihren endgültigen Platz. Bisher hat’s immer gut funktioniert. Wie gesagt, wichtig ist aber auf jeden Fall, dass die Jungpflanzen erst ausgepflanzt werden, wenn die Temperaturen (auch nachts) nicht mehr unter 5°C, besser nicht unter 10°C, fallen.



Kürbisgewächse brauchen jede Menge Platz, dies sollte man bei der Auspflanzung berücksichtigen, sonst wird man ihnen nicht mehr Herr. Eine Gurken-, Melonen- oder Kürbispflanze ist durchaus in der Lage, ein komplettes Gewächshaus zu zuwuchern! Ein Rankgitter ist hier empfehlenswert, man sollte die Pflanzen möglichst platzsparend daran hochranken (z.B. erst von unten nach oben, dann wieder von oben nach unten usw.). Wer nicht so viel Platz im Gewächshaus zur Verfügung hat, kann die Triebspitze nach Erreichen des Daches einfach abkneifen und/oder die Seitentriebe nach der ersten Blüte abtrennen.
Auch Kürbisgewächse sind wie Tomaten und Paprika Starkzehrer und vertragen ebenso keinen stickstoffbetonten Dünger – am besten düngt man sie organisch (z.B. mit Komposterde, stark verdünnten Jauchen). Sehr wichtig: Kürbisgewächse bitte nie mit kaltem Wasser gießen, das mögen sie überhaupt nicht (Gurken werden dadurch sogar bitter)!
Ernten kann man Kürbisgewächse prinzipiell sowohl als kleine Frucht wie auch als „ausgewachsene“ Frucht, wobei sie am schmackhaftesten sind, wenn sie noch nicht so groß sind. Die modernen Kürbisgewächs-Sorten verfügen übrigens über (wenig) männliche als auch über (viele) weibliche Blüten, so dass die Befruchtung durch Insekten in der Regel gut funktioniert (die Früchte entstehen immer an den weiblichen Früchten).
Leider bleiben auch Kürbisgewächse nicht von Krankheiten und/oder Schädlingen verschont. Genannt seien hier der Echte und Falsche Mehltau, Gurkenmosaikvirus, Verticiliumwelke, Fusariumwelke, Schwarzfäule/Stängelbrand, Schwarze Wurzelfäule, Gurkenvergilbungsvirus, Gurkennekrose-Virus, Arabismosaik-Virus, Melonennekrose-Virus, Gurkenblattflecken-Virus, Fäule, Eckige Blattfleckenkrankheit, Anthraknose, Bakterielle Weichfäule, Sclerotinia Welke, Stängelgrundfäule, Thripse, Spinnmilben, Blattläuse, Wurzelgallenälchen, Weiße Fliege, Stängelälchen, Wanzen. Das Unterscheiden bzw. Erkennen der verschiedenen Erkrankungen ist teilweise schwierig. Auch hier empfehle ich den Biogärtner (www.bio-gaertner.de).
Es gibt sowohl Freilandgurken als auch reine Gewächshausgurken. Mit den Freilandgurken hatte ich bisher nicht so viel Erfolg (außer mit der braunen Gurke „De Sikkim“, eine sehr unempfindliche und überaus aromatische Freilandsorte), da das Wetter bei uns im hohen Norden oft regnerisch und windig-stürmisch ist. Ich würde sagen, einfach ausprobieren, mehr als schiefgehen kann’s ja nicht 😉 Was die Sorten angeht, gibt es auch bei den Gurken eine große Auswahl. Die Farben reichen von grün, hellgrün, leicht gestreift, braun, weiß, hellgelb bis zu goldgelb und die Formen von lang (Schlangengurken), mittel, kurz (sog. Minigurken, kaum länger als ein Finger), rund bis oval. Eine meiner Lieblingssorten ist die Zitronengurke, sie sieht original genauso aus wie eine Zitrone, was die Farbe und die Form angeht. Eine weitere Lieblingssorte ist das „Ei des Drachen“ – schneeweiß und eiförmig (siehe Foto).
Zucchini gibt es in den Farben gelb, orange, creme-grün gestreift und grün gestreift. Außer den länglichen gibt es auch runde Formen. Am zartesten sind sie, wenn man sie bei ca. 10 – 20 cm Länge erntet. Wenn man sie wachsen lässt, machen sie in der Größe einem Riesenkürbis Konkurrenz. Ernten kann man Zucchini von Juni bis Oktober, teilweise auch noch im November. Auch die Blüten sind essbar, wobei die männlichen Blüten sogar als Delikatesse gelten.
Melonen werden unterschieden in Zucker- und Wassermelonen. Sie mögen am liebsten Temperaturen zwischen 25°-35°C. Man sollte schon die Jungpflanzen an den Triebspitzen beschneiden, damit eine gute Verzweigung stattfindet und sich viele Blüten ausbilden können. Ebenso sollte man regelmäßig einige der Blätter entfernen, damit die Pflanze alle Kraft in die Ausbildung der Früchte steckt. Man kann –wie bei allen Kürbisgewächsen- schwarze Mulchfolie auslegen, damit die Bodentemperatur steigt (bis zu 4°C mehr sind durchaus drin) und die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird. Melonen mögen keine Temperaturen unter mind. 12°C, daher am besten erst gegen Anfang Juni auspflanzen. Es braucht schon einen wirklich guten, sonnigen und heißen Sommer, damit die Anzucht gelingt bzw. man überhaupt Früchte ernten kann. Am besten zieht man kleinfrüchtige Melonensorten, hier ist die Chance größer, dass sie die Reife erreichen.
Kürbispflanzen lassen sich prima auf Komposthaufen ziehen, ihnen macht es genau wie Zucchinipflanzen nichts aus, wenn sie Regen abbekommen und/oder Wind ausgesetzt sind (vorausgesetzt, sie sind nicht mehr allzu klein).