

Grundsätzlich gilt hier dasselbe wie unter dem Menüpunkt Aussaat/Anzucht beschrieben.
Da Paprika/Pepperoni/Chili aber noch wärmeliebender als Tomaten sind und das Vorziehen länger dauert, beginne ich mit der Aussaat frühestens Ende Januar bis spätestens Ende Februar. Die Keimtemperatur sollte bei um die 25°C liegen. Die Keimdauer bei Paprikasamen ist etwas länger als bei den Tomatensamen, aber wenn man zur Unterstützung die Heizung mit heranzieht, geht es eigentlich auch ganz fix. Paprika, Pepperoni und Chili müssen pikiert werden, sobald das erste richtige Blattpaar ausgebildet ist.



Die erste Blüte (sog. „Königsblüte“) sollte man herausbrechen, da sonst sämtliche Energie in die Ausbildung derselben ginge und die Pflanze sich nicht sehr verzweigen würde, was wiederum einen geringeren Ertrag bedeutet. Auch hier gilt: Nicht zu viel gießen, die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Hält man sie ZU trocken, werden die Blüten abgestoßen. Ein gesundes Mittelmaß ist also vonnöten – am besten immer erst gießen, wenn die Substratoberfläche gänzlich trocken ist. Beim Auspflanzen ist zu beachten, dass die Außentemperatur nicht mehr unter 5°C fällt, was meist gegen Mitte/Ende Mai der Fall ist. Die Pflanzen vertragen sich gut mit Tomaten und Gurken, dürfen also ohne Weiteres zusammen in ein Gewächshaus/ein Beet gepflanzt werden. Für Paprika/Pepperoni/Chili ist ein sonniger, warmer Sommer wichtig, um eine gute Ernte zu erzielen – falls es also mal wieder einen verregneten, eher kühlen Sommer gibt, liegt eine geringe Ernte daran und nicht an Pflegefehlern o.ä.



Was das Düngen betrifft, gilt hier auch dasselbe wie bei den Tomaten (siehe dort). Man kann normalen Tomatendünger verwenden sowie Jauchen und/oder Brühen.
Auch Paprikapflanzen & Co. sollten an Stäben festgebunden werden, da das Gewicht der Früchte (besonders das von größeren Paprikafrüchten) die Pflanzen sonst umknicken lässt. Die Höhe der Pflanzen ist unterschiedlich, sie reicht von 30-40cm – 1m.
Ernten kann man meist ab Juli bis Oktober. Grundsätzlich sind Paprika, Tomaten, Pepperoni und Chili mehrjährig, allerdings klappt das Überwintern in unseren Breitengraden nicht im Freien – dazu wird ein frostfreier Wintergarten oder ein beheizbares Gewächshaus benötigt. Ich habe es schon geschafft, Paprika zu überwintern, aber oft wird den Pflanzen durch massiven Spinnmilbenbefall der Garaus gemacht.
Die Schärfe von Pepperoni/Chili ist bereits in den grünen Früchten vorhanden, steigert sich aber noch mit dem zunehmenden Reifegrad. So kann jeder selbst entscheiden, wann er ernten möchte.
Paprikafrüchte gibt es genau wie Tomaten in den verschiedensten Farben: die Palette reicht von grün, gelb, rot über rosa, braun, orange, pink, dunkel-lila bis hin zu weiß. Auch die Formen variieren, es gibt kantige, klobige, kleine, große, längliche, halbrunde, herzförmige…bei Pepperoni und Chili ist die Farbauswahl nicht ganz so groß, hier gibt es „nur“ gelbe, orange, rote, weiße und grüne Früchte. Auch die Formen sind hier meist auf länglich oder rund beschränkt.
Was die möglichen Krankheiten angeht, so können so gut wie alle Krankheiten, die auch Tomaten befallen, an Paprika & Co. auftreten (mit Ausnahme der Kraut- und Braunfäule). Genauso sieht es mit Schädlingen aus. Auch hier empfehle ich den Biogärtner (http://www.bio-gaertner.de/) zum Selbststudium und natürlich vorbeugend das regelmäßige Ausbringen von Kräuterbrühen (allen voran die Ackerschachtelhalmbrühe).
Die Samen von Paprika, Pepperoni und Chili bleiben nicht so lange keimfähig wie die von Tomaten. Wo die Keimfähigkeit bei Tomatensamen auch nach 10 Jahren und mehr noch gegeben ist (die richtige Lagerung vorausgesetzt), ist bei Paprika & Co. spätestens nach 5 Jahren Schluss.